Milch – Der tägliche Wahnsinn in den Milchbetrieben


Die Milchindustrie, inklusive aller kleinerer und größerer Betriebe, ist täglich für grausame Praktiken und enormes Leid verantwortlich. Warum jeder Tropfen Milch, jeder Löffel Joghurt und jedes Stück Käse mit Ausbeutung und Gewalt verbunden ist, beschreiben wir Dir in diesem Beitrag. Wir erklären Dir, warum es wichtig ist sämtliche Milchprodukte von Deinem Speiseplan zu streichen und stattdessen zu den gewaltfreien pflanzlichen Alternativen zu greifen.


 

Was ist Milch?


Die bei der Laktation aller weiblichen Säugetiere, inklusive des Menschen, in den Milchdrüsen produzierte Muttermilch dient der Versorgung des eigenen Nachwuchses mit Nahrung, solange dieser noch nicht selbstständig feste Nahrung beschaffen und verzehren kann. Muttermilch stellt also für Säuglinge aller Säugetierarten die essentielle Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen sicher. Die menschliche Muttermilch besitzt im Vergleich zur Milch anderer Tierarten den niedrigsten Proteingehalt und den höchsten Anteil an Kohlenhydraten. Die optimale und natürliche Nährstoffzusammensetzung unterscheidet sich von Art zu Art und entspricht den jeweiligen Anforderungen des Nachwuchses einer bestimmten Spezies.


 

Kuhmilch – die Geschichte einer Ausbeutung


Der Konsum des Eutersekrets von Kühen ist heutzutage weltweit stark verbreitet. Aus evolutionärer Sicht ist der Verzehr der Muttermilch einer anderen als der eigenen Spezies ein recht neues Phänomen, welches in altsteinzeitlichen Gesellschaften nicht existent war. Erst vor etwa 10.000 Jahren breitete sich zunächst im Nahen Osten im Bereich des fruchtbaren Halbmondes während der Neolithisierung allmählich die Sesshaftigkeit jungsteinzeilicher Gesellschaften aus und mit ihr der Ackerbau und die Domestizierung einiger Tiere, wie Kühe, Ziegen und Hühner. Dass es damals diese Tiere waren, die domestiziert wurden, ist kein Zufall. Bei diesen Tieren handelt es sich um Arten die von Menschen relativ einfach manipuliert werden konnten und auch in Gefangenschaft zur Paarung bereit waren. Dies war der Beginn einer seit tausenden von Jahren währenden Ausbeutung. Bis heute hat der Konsum von Kuhmilch so stark zugenommen, dass sich innerhalb einiger Bevölkerungsgruppen bei Erwachsenen eine genetische Toleranz gegenüber Laktose (Milchzucker) entwickelte. Nach wie vor ist mit über 75 % der Weltbevölkerung der allergrößte Teil der Menschen laktoseintolerant.


 

Was bedeutet der Milchkonsum für Kühe?


Kühe sind außerordentlich empfindsame Tiere. Sie entwickeln wie wir Menschen höchst unterschiedliche Persönlichkeiten. Es gibt neugierige und schüchterne Kühe, gesellige und einzelgängerische Kühe. Einige Dinge haben sie aber auch gemeinsam. Kühe lieben ihre Freiheit und ihre Familien. Sie kümmern sich intensiv um ihren Nachwuchs und pflegen enge Beziehungen zur Herde. In der Milchindustrie haben Kühe keine Chance ihren grundlegenden Bedürfnissen nachzukommen und sind kontinuierlich enormem psychischem und physischem Stress ausgesetzt. Genau wie Menschen, und alle anderen Säugetiere, müssen auch Kühe zunächst schwanger sein, um Muttermilch in ihren Milchdrüsen produzieren zu können. Für die Milchproduktion werden Kühe daher immer wieder künstlich mit dem Samen, speziell für diesen Zweck gezüchteter Bullen, befruchtet. Hierzu wird der Samen mit der Hand und einer Besamungspipette gewaltsam in das Geschlechtsorgan der Kuh eingeführt. Es handelt sich dabei um eine regelrechte Vergewaltigung der Kuh. Diese Prozedur geschieht mit Kühen bereits im Alter von 1 bis 2 Jahren. Kühe werden also ihr gesamtes Leben künstlich schwanger gehalten und müssen immer wieder ein Jungtier gebähren. Dies führt zu enormem körperlichem und psychischem Stress bei den Tieren. Und zwar auf die gleiche Weise, wie es zu fürcherterlichen Auswirkungen führen würde, wenn diese Praktiken bei menschlichen Frauen angewandt werden würden.

Nach der Schwangerschaft und meist nur kurz nach der Geburt des Kalbes wird dieses der Mutter entrissen. Das Kalb wird isoliert, getrennt von der Mutter, in Einzelboxen eingesperrt. Diese Mutter-Kind-Trennung verursacht sowohl bei der Mutterkuh als auch beim Kalb enormen psychischen Stress und großes Leid. Kühe schreien und heulen um ihre Kinder oft viele Wochen bis zur Erschöpfung. Nach Jahren der aufgezwungenen Schwangerschaften und Kindesentführungen stumpfen Kühe immer mehr ab und fügen sich mehr und mehr ihrem Schicksal. Nachdem der Mutterkuh das Kind weggenommen wurde, wird sie von nun an von Hand oder maschinell gemolken und ihr Kalb mit minderwertigem Milchersatz gefüttert. Männliche Kälber haben für Milchbetriebe keinen Wert und werden meist unmittelbar nach der Geburt durch einen Kopfschuss ermordet. Weibliche Kälber ereilt das gleiche Schicksal wie ihre Mütter. Nach ungefähr vier bis fünf Jahren der Ausbeutung in Milchbetrieben, und nur einem Fünftel ihrer natürlichen Lebenserwartung, werden auch die weiblichen Kühe ermordet und ihre Körper zu Kleidung und Fleisch verarbeitet.

Die geschilderten Ereignisse finden auch auf Bio-Höfen statt. Es gibt marginale Unterschiede in der Haltungsform, die vor Allem zur Beruhigung des Gewissens der Konsumenten dienen. Künstliche Befruchtung, Mutter-Kalb-Trennung, Isolationshaltung und Erschießungen sind der tägliche Wahnsinn in allen Milchbetrieben – ohne Ausnahme.

 

Warum dieser Wahnsinn? Und was macht Milch eigentlich mit uns und unserer Umwelt?


Der weitverbreitete Irrglaube Milch sei gesund und gehöre zu einer ausgewogenen Ernährung, ist auf die jahrzehntelange mediale Arbeit der Milchlobby zurückzuführen. Durch gezielte Einflussnahme in der Politik und auf Medien hat es die Milchindustrie geschafft, ein Produkt zu vermarkten, das wie kaum ein anderes mit immenser Grausamkeit zusammenhängt. Dabei ist es der Milchindustrie gelungen, Bilder in den Köpfen der Konsumenten entstehen zu lassen, die fröhliche Kühe auf saftigen Wiesen gemeinsam mit ihren Kälbern zeigen. Die traurige Realität ist allerdings das krasse Gegenteil dieses von Marketingprofis ersonnen Bildes. Der allergößte Teil der für ihre Milch ausgebeuteten Kühe bekommt niemals eine Weide zu sehen. Fast 30 % dieser Kühe werden sogar ihr Leben lang in Anbindehaltung gehalten, bei der sie sich nicht einmal umdrehen können. Dabei lieben es Kühe, wie alle anderen Tiere, ihrem Bewegungsdrang nachzugehen und sich mit Artgenossen auf Wiesen auszutoben. Dieser natürliche Drang zur Bewegung wird ihnen verwehrt, und Kühe werden dazu gezwungen ihr Leben eingesperrt in Ställen zu fristen. Dabei sind sie der Willkür der Milchindustrie ausgesetzt.

In der Muttermilch einer Kuh steckt nichts, was wir nicht auch aus Pflanzen bekommen können. Ganz im Gegenteil! Ein Großteil der aktuellen Studienlage weist darauf hin, dass Milch und Milcherzeugnisse zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen können. So steigt das Risiko an Diabetes oder hormonabhängiger Krebsarten zu erkranken. Calcium und Proteine aus der Milch lassen sich sehr einfach durch pflanzliche Quellen ersetzen. Mineralstoffe kommen in unterschiedlichen Konzentrationen im Erdreich und somit in Anbauböden vor. So werden sie in unterschiedlichen Mengen Teil der angebauten Pflanzen und damit von Früchten und Gemüse. Alle essentiellen Aminosäuren kommen grundsätzlich in allen Pflanzen vor. Pflanzen sind die einzigen Organismen auf unserem Planeten, die in der Lage sind eigenständig alle Aminosäuren herzustellen. Somit sind Früchte, Gemüse und Co. die Grundlage aller Proteine. Des Weiteren stehen pflanzliche Proteine mit einer höheren Lebenserwartung in Verbindung, während tierische Proteine prooxidativen Stress auslösen und somit in Verbindung mit chronischen Krankheiten und früherer Sterblichkeit stehen.

Bis heute schafft es die Milchlobby geschickt Unwahrheiten zu verbreiten und die Gewalt in Milchbetrieben und die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Milch zu verschleiern. Dabei scheuen die Medienprofis der Milchindustrie auch nicht davor zurück bereits Kinder tatkräftig von den vermeintlichen Vorzügen der Milch überzeugen zu wollen. Die Fakten werden seit Jahrzehnten gezielt torpediert und sowohl Tierrechtsaktivisten als auch Wissenschaftler regelrecht untergraben.

Die Auswirkungen des Milchkonsums auf unsere Umwelt sind gravierend. Zurecht regen sich die meisten von uns auf, wenn wir sehen, dass jemand seinen Müll einfach in die Natur wirft. Vor dem was allerdings mit unserer Umwelt passiert, wenn wir für tierische Produkte bezahlen, verschließen die meisten lieber die Augen. Durch die Zucht von Millionen von Rindern für den Milch- und Fleischkonsum wird die Umwelt so dramatisch belastet, dass für den Futtermittelanbau und für Weideflächen gigantische Landstriche veröden und Wälder abgeholzt werden. Durch den Abfluss und durch Versickerung ungeheurer Mengen von Fäkalien entstehen sogenannte Dead Zones in Ozeanen und die Böden ganzer Landstriche werden vergiftet und auf unbestimmte Zeit nicht mehr nutzbar. Unser Grundwasser wird belastet und der immense Methanausstoß von Rindern zerstört unser Klima. Methan ist das mit Abstand potenteste Treibhausgas und bis zu 25-mal zerstörerischer als CO2.


 

Wie setzen wir dem Grauen in den Milchbetrieben ein Ende?


Die gute Nachricht ist, dass wir als Konsumenten große Macht bei unseren täglichen Kaufentscheidungen haben. Bei jedem Einkauf, ob im Bioladen, im Supermarkt oder online, können wir uns zwischen Produkten entscheiden, für die Tiere entweder ausgebeutet und getötet werden oder veganen Produkten, die tierleid- und gewaltfrei sind. Wenn wir es schaffen alte Verhaltensmuster zu überdenken und vermeintliche Verheißungen der Milchindustrie zu durchschauen, ist es für jede/n einzelne/n von uns ausgesprochen einfach beim Einkaufen zu der Vielzahl an pflanzlichen Alternativen zu greifen. Mit der Entscheidung für pflanzliche Milch- und Käsealternativen und einer veganen Lebensweise können wir uns gegen die Grausamkeiten einer Industrie stellen, die aus der Ausbeutung und Tötung anderer Lebewesen Kapital schlägt.

 

Gewaltfreie vegane Alternativen zu Milchprodukten


Vegane Milch-, Käse- und Joghurtalternativen gibt es glücklicherweise viele. Dabei lässt sich für jeden Geschmack das richtige Produkt finden und genauso verwenden wie konventionelle Milchprodukte. Hafermilch, Sojamilch und Mandelmilch passen perfekt in Deinen Kaffee und zu Deinen Frühstückscerealien. Hafer-, Soja- und Reiscuisine bieten Dir tolle Vorteile beim Kochen und Backen. Mit veganer Schlagcreme zauberst Du die perfekte vegane Sahne und vegane Käsealternativen aus Tofu, Cashews oder Kokosöl sind genau das Richtige für gewaltfreien Käsegenuss.

Alles lässt sich aus Pflanzen machen! Entdecke die Vielfalt!

Julian von Plantful